Thomas Neldner

Pflege-Perspektiven: ordnungspolitische Aspekte

Das IEGUS Institut beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit Themen rund um die Situation und Bedürfnisse pflegender Angehöriger in Berufstätigkeit. In diesem Kontext und in enger Zusammenarbeit, unter der Konsortialführerschaft der contec Gesellschaft für Organisationsentwicklung mbH, begleitete das IEGUS Institut zusammen mit der Katholischen Stiftungshochschule München (KSH) hierzu ein umfassendes Projekt. Der hier vorgestellte Buchbeitrag entstand nach Abschluss dieses Projekts. Der gesamte Titel “Pflege-Perspektiven: ordnungspolitische Aspekte” wurde im Rahmen des Gesundheitswirtschaftskongresses 2020 ausgezeichnet.

Im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf rückt zunehmend die Gewährleistung der Versorgung pflege- und betreuungsbedürftiger Menschen berufstätiger Angehöriger in den Vordergrund. Hierbei zeigt sich die sogenannte Arbeitsplatznahe Tages-/Nachtpflegeeinrichtung als vielversprechender Ansatz. Aktuelle Ergebnisse aus einem Pilotprojekt «Betriebliche Tages-/Nachtpflegeeinrichtung – Familienpakt Bayern» des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege weisen darauf hin, dass mit einer Arbeitsplatznahen Tages-/Nachtpflegeeinrichtung eine flexible Versorgung ermöglicht werden kann – passend zur eigenen Arbeitszeit und den weiteren Anforderungen des Alltags als erwerbstätige/r pflegende/r Angehörige/r. Werden entsprechend erforderliche Anpassungen vorgenommen, kann diese Versorgungsform, neben der „reinen“ Betreuung in der Häuslichkeit oder einer vollstationären Pflege, künftig eine zentrale Rolle im Case und Care-Management übernehmen.

Reflektierende Betrachtung seitens des IEGUS-Instituts zur: Stellungnahme der Apollon Hochschule – Prof. Peter Michell-Auli; Prof. Agatha Kalhoff – „Gutachten zur Studie des IEGUS-Institutes ‚Unternehmerisches Wagnis in der stationären Pflege‘“ im Auftrag des AOK-Bundesverbandes

Seitens des AOK-Bundesverbandes wurde die Apollon-Hochschule / Prof. Peter Michell-Auli, Prof. Agatha Kalhoff beauftragt, eine Stellungnahme zur IEGUS-Studie „Unternehmerisches Wagnis in der stationären Altenpflege“ zu verfassen. Diese liegt unter dem Titel „Gutachten zur Studie des IEGUS-Institutes ‚Unternehmerisches Wagnis in der stationären Pflege‘“ seit 18.06.2018 vor. Die Studienautoren des IEGUS-Institutes nehmen in Abstimmung mit den Mitgliedern des Expertenbeirates dazu in einer differenzierten Reflexion Stellung. Diese können Sie unter untenstehenden Downloadbuttons herunterladen.

Unternehmerisches Wagnis in der stationären Pflege

Im dritten Pflegestärkungsgesetz hat der Gesetzgeber explizit die Berücksichtigung eines „angemessenen Unternehmerrisikos“ im Rahmen der Pflegevergütung für die Träger der stationären Einrichtungen und ambulanten Pflegedienste verankert. Die Konkretisierung bleibt den Akteuren der Selbstverwaltung auf Landesebene und den Betreibern und Kostenträgern im lokalen Verhandlungsgeschehen überlassen. Hier gehen die Vorstellungen zum Unternehmenswagnis weit auseinander. Den Verhandlungspartnern aber auch den Schiedstellenverantwortlichen stellt sich die Frage: Wie ist das das Unternehmenswagnis zu beschreiben und zu quantifizieren?

Das Buch zur Studie, die sich mit dieser Frage beschäftigt, kann beim medhochzwei Verlag unter folgendem Link bestellt werden:

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Entwicklung der Angebotsstruktur, der Beschäftigung sowie des Fachkräftebedarfs im nichtärztlichen Bereich der Gesundheitswirtschaft

Das IEGUS Institut untersucht in Zusammenarbeit mit WifOR und dem Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Entwicklung der Angebotsstruktur, der Beschäftigung sowie des Fachkräftebedarfs im nichtärztlichen Bereich der Gesundheitswirtschaft.

Im Fokus der Arbeit stehen die Berufsgruppen der Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege, das Hebammenwesen, die Physio- und Ergotherapie sowie das Orthopädietechnik-Handwerk und die Hörakustik. Neben einer makroökonomischen Analyse erfolgen eine Auswertung von Mikrodatenquellen sowie eine Untersuchung der Rahmenbedingungen in den Berufsgruppen. Das entwickelte Arbeitsmarktmodell zeigt die wahrscheinlichen Auswirkungen auf das Arbeitskräftepotenzial in drei Handlungsfeldern: Beschäftigungsfähigkeit zum Verbleib im ausgeübten Beruf, Berufszuwanderung und Absolventenzahl. Es werden Handlungsoptionen zur Abschwächung des prognostizierten Arbeitskräfteengpasses aufgezeigt.

Die vom BMWi zur Veröffentlichung freigegebenen Berichtsversionen finden Sie über die Download-Buttons.