Um auch zukünftig die Versorgung von Pflegebedürftigen sicherzustellen, ist wichtig, pflegende Angehörige zu unterstützen und ihre Sorgearbeit als Arbeit anzuerkennen. Daher haben wir uns in einem Webinar Anfang Februar mit der Zukunft der Pflege von Angehörigen befasst. Frau Professorin Adelheid Kuhlmey, Charité Berlin und Vorsitzende des unabhängigen Beirats zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stellt zentrale Ergebnisse des aktuellen Beirats-Berichtes vor. Jonas Seidel, Researcher bei IEGUS, vertieft die Bedeutung und Herausforderungen kleiner und mittlerer Unternehmen bei der Vereinbarkeit von Beruf und privater Sorgearbeit.

Im aktuellen Bericht empfiehlt der Beirat unter anderem eine Verlängerung der Familienpflegezeit auf 36 Monate. Familienpflegezeit ist die kurzfristige, vollständige oder teilweise Freistellung von der Arbeit für erwerbstätige informell Pflegende. Zusätzlich dazu, sollte außerdem ein einkommensabhängiges Familienpflegegeld eingeführt werden, dass den aus Freistellungszeiten entstehenden Lohnausfall zumindest teilweise auffängt.

Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, kann nur gut gelingen, wenn es Strukturen gibt, die das ermöglichen. Eine enge Verzahnung von öffentlichen, niedrigschwelligen Angeboten, professioneller Pflege und informeller Pflege erleichtert die Angehörigenpflege.

Die meisten Unternehmen in Deutschland sind kleine oder mittlere Unternehmen. Informell Pflegende arbeiten oft sogar in Kleinstunternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern. Wegen der aktuell vorhandenen Schwellenwerte haben in diesen Unternehmen, Mitarbeitende oft keinen Anspruch auf Freistellung. Zukünftig wird der Beirat für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf deshalb kleine und mittlere Unternehmen besonders in den Fokus seiner Arbeit stellen.

Hier finden Sie die Aufzeichnung der vollständigen Vorträge:

Wir bedanken uns bei Adelheid Kuhlmey und Jonas Seidel für diese spannenden Beiträge. Unser nächstes Webinar steht schon in den Startlöchern, melden Sie sich gleich an.

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Bild: AdobeStock/pikselstock