Unsere wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Katharina Kirstein und Nora Schulte-Coerne während ihres Vortrags auf der Jubiläumsveranstaltung von IEGUS im Juli 2023. Die Beiden stehen an einem Rednerpult vor einer Leinwand. Kirstein hält ein Mikrofon in der Hand und spricht.

Katharina Kirstein ist studierte Gesundheitswissenschaftlerin und seit 2021 bei IEGUS. Sie forscht vor allem zu Themen der Gesundheitsförderung und Prävention in unterschiedlichen Lebenswelten – schwerpunktmäßig im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie der kommunalen bzw. quartiersnahen Gesundheitsförderung und Prävention. Katharina hat uns von ihrer Arbeit bei IEGUS und ihren Forschungsinteressen berichtet:

Was ist deine Aufgabe/Position bei IEGUS?

Katharina Kirstein: Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin und habe ein ziemlich breitgefächertes Aufgabengebiet. In vielen Projekten bin ich von Beginn an beteiligt – über Akquise und Angebotserstellung bis hin zum Endbericht und der Abschlusspräsentation. Das und alles, was im Rahmen einer erfolgreichen Projektumsetzung dazwischen liegt, begleite ich gemeinsam mit dem Team.

Porträt unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Katharina Kirstein.

Katharina Kirstein

Dazu gehört dann einerseits das Projektmanagement, aber natürlich auch die wissenschaftliche Tätigkeit – also die Anwendung verschiedener empirischer Methoden. Am liebsten mache ich da thematische Recherchen und systematische Reviews, freue mich aber auch über Abwechslung durch die Umsetzung anderer qualitativer und quantitativer Untersuchungen.

Wie bist du zu IEGUS gekommen?

Katharina Kirstein: Ich habe den fast schon „klassischen“ Weg hier beim IEGUS genommen und zunächst ein Praktikum gemacht. Daran anknüpfend habe ich die Möglichkeit bekommen und mich dazu entschieden als wissenschaftliche Mitarbeiterin zu bleiben.

Du hast dich schon früh in deinem Werdegang für die Gesundheitswissenschaften entschieden. Was begeistert dich daran?

Katharina Kirstein: Die Gesundheitswissenschaften bieten ein sehr vielfältiges und breitgefächertes Themenspektrum. Man findet Bezüge zum Thema Gesundheit in so vielen Bereichen und es betrifft letztendlich natürlich auch jeden. Die individuelle Gesundheit an sich ist bereits ein sehr komplexes Thema. Hier gibt es Faktoren der physischen und psychischen Gesundheit, die beachtet werden müssen. Genauso ist aber auch immer der Kontext, in dem eine Person aufwächst, lebt und arbeitet ein wichtiger Einflussfaktor für die Gesundheit. Über die individuelle Gesundheit hinaus, hat uns nicht zuletzt die COVID-19 Pandemie eindrücklich gezeigt, wie wichtig einerseits die Themen Public Health und Prävention von Infektionskrankheiten sind, aber natürlich auch andererseits, wie elementar eine gute Versorgung ist und was wir brauchen, um unser Leben gesundheitsförderlich zu gestalten. Hier sind einige komplexe Zusammenhänge nochmal verstärkt in den Fokus gerückt, bspw. die Verbindung zwischen sozialer Ungleichheit und gesundheitsförderlichen Lebensbedingungen, aber auch die Rolle der betrieblichen Gesundheitsförderung bzw. des Arbeitsschutzes. Es gibt so viele Ansatzpunkte, bei denen es sich lohnt, einmal genauer hinzuschauen, Zusammenhänge und Wirkweisen zu erforschen und gemeinsam mit unterschiedlichen Personengruppen neue Lösungen für ein gesundheitsförderliches Zusammenleben und Zusammenarbeiten zu entwickeln.

Sind die Themen Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement dir also besonders wichtig? Warum brennst du dafür und warum sollten andere sich dafür interessieren?

Katharina Kirstein: Genau. Gesundheitsförderung und vor allem auch die betriebliche Gesundheitsförderung im Rahmen eines systematischen Gesundheitsmanagements sind aktuell meine Schwerpunktthemen. Im Prinzip verbringen viele Menschen in Deutschland und in der Welt einen Großteil der Zeit am Arbeitsplatz, um Geld zu verdienen, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten und sich im besten Fall in irgendeiner Form selbst zu verwirklichen. Hier stellen sich Fragen danach, wie ich selbst als Arbeitnehmer*in diese Zeit möglichst sicher und gesundheitsförderlich gestalten kann und gleichermaßen auch, wie ich als Arbeitgeber*in meine Mitarbeitenden hierbei bestmöglich unterstützen kann. Denn aus einer wirtschaftlichen Perspektive betrachtet, ist es selbstverständlich auch für Unternehmen und Arbeitgeber*innen deutlich produktiver, wenn die Mitarbeitenden zufrieden und gesund sind sowie sichere Arbeitsumgebungen vorfinden. Auch die Mitarbeitendengewinnung und -bindung – was gerade in der aktuellen Zeit mit Blick auf den bereits bestehenden und sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel ein wichtiges Thema ist – kann durch gesunde und sichere Arbeitsbedingungen eher gelingen.

Das Feld des betrieblichen Gesundheitsmanagements vereint viele verschiedene Perspektiven, unterschiedliche Themen, Zusammenhänge und Personengruppen. Vor allem beeinflusst die Art, wie wir Zusammenarbeiten natürlich auch die Art wie wir Zusammenleben und den Wohlstand der Gesellschaft in irgendeiner Form. Das macht es für mich so spannend, das Setting „Betrieb“ und gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu fokussieren.

Was war dein liebstes Projekt in deiner bisherigen Zeit bei IEGUS?

Katharina Kirstein: Mein liebstes Projekt bisher war mein erstes eigenes Projekt, das ich wirklich von Anfang bis Ende begleitet habe. Das war das Rapid Review zum Thema Innovative Versorgung von Menschen mit Demenz, welches wir im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt haben. Einerseits hat mich das Thema angesprochen, andererseits konnte ich meine Lieblingsmethode der systematischen Recherche und Analyse anwenden und den gesamten Prozess gestalten. Gut im Gedächtnis ist mir aber auch unsere Arbeitsplatz-Studie geblieben, weil sie inhaltlich und methodisch so viel geboten hat.

Was inspiriert oder motiviert dich bei deiner täglichen Arbeit?

Katharina Kirstein: Mich motiviert, dass ich jeden Tag etwas Neues lernen, dass ich mich jeden Tag ein Stück weiterentwickeln kann. Ich möchte Zusammenhänge verstehen, das kann inhaltlich, aber auch grundsätzlich sein. Es macht mir Spaß, Lösungen zu suchen und auch zu finden – ob das jetzt in Bezug auf Forschungsfragen ist, oder einfach hinsichtlich unserer Zusammenarbeit im Team.

Welchen Aspekt deines Jobs hast du besonders gern?

Katharina Kirstein: Ich mag es, Dinge zu sortieren und zu systematisieren, Inhalte zuzuordnen und Zusammenhänge zu finden. Ich mag aber auch Ideen und Inhalte mit Kolleg*innen zu durchdenken, zu diskutieren und einzuordnen.

Was machst du gern, wenn du gerade nicht für das IEGUS forschst?

Katharina Kirstein: In meiner Freizeit mache (oder schaue) ich gern Sport: Handball, Schwimmen, joggen, Fußball …


Kurz gefragt:

Qualitative oder quantitative Forschung?

Beides!

Über welche alltägliche Sache könntest du sofort einen 30-minütigen Vortrag halten?

Bahnverbindungen im und vom Ruhrgebiet in Richtung Bremen, Berlin oder Köln.

Welchen Film sollte man unbedingt schauen?

Die Truman Show

Kaffee, Tee oder lieber etwas anderes?

Tee

Wie verbringst du deinen Urlaub am liebsten?

Strand, Meer, Berge und Städte – am besten alles gleichzeitig!


Im Fokus von Katharinas Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiterin liegen die Themen Gesundheitsförderung und Prävention. Die Untersuchung und Entwicklung von Lösungen für ein gesundheitsförderliches Zusammenleben und Zusammenarbeiten stehen dabei im Vordergrund. Haben Sie Fragen zu einem oder mehrerer der Forschungsschwerpunkte? Sprechen Sie uns gern an!

Ihre Ansprechpartner*innen zu Gesundheitsförderung und Prävention