Zentrale Forschungsfragen

Welche Faktoren wirken auf die Beschäftigung von beruflich Pflegenden?

Welche Maßnahmen wirken auf die Beschäftigung von beruflich Pflegenden?

Wie wünschen sich beruflich Pflegende ihren Arbeitsplatz der Zukunft?

Projektdauer

März 2020 bis September 2022

Projektleitung

Benjamin Herten (IEGUS GmbH, contec GmbH)

Projektpartner

WifOR GmbH, contec GmbH, Ruhr-Universität Bochum

Ergebnisberichte der zweiteiligen Studie zur „Arbeitsplatzsituation in der Akut- und Langzeitpflege“ sowie zur „Ermittlung sowie modellhaften Implementierung von Indikatoren für gute Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege“

Überblick des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zu den Ergebnissen der zweiteiligen Studie zur „Arbeitsplatzsituation in der Akut- und Langzeitpflege“ sowie zur „Ermittlung sowie modellhaften Implementierung von Indikatoren für gute Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege“

Zur Konzertierten Aktion Pflege

Gute Arbeitsbedingungen für beruflich Pflegende sind wichtig, um Pflegearbeitsplätze für Berufs- und Quereinsteigerinnen und –einsteiger, Berufsrückkehrerinnen und –rückkehrer und Pflegepersonal aus dem Ausland attraktiv zu gestalten. Zugleich sind sie erforderlich, um das Stammpersonal in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern zu halten, Berufsausstiege zu vermeiden und den Einsatz von Arbeitnehmerüberlassungen auf ein notwendiges Maß zu reduzieren.

Was einen guten Pflegearbeitsplatz ausmacht, können am besten diejenigen beurteilen, die beruflich in der Pflege arbeiten. Daher hat das BMG im Rahmen der KAP im Jahr 2020 eine zweiteilige Studie zur „Arbeitsplatzsituation in der Akut- und Langzeitpflege“ sowie zur „Ermittlung sowie modellhaften Implementierung von Indikatoren für gute Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege“ in Auftrag gegeben, in deren Rahmen die beruflich Pflegenden in der Langzeit- und Krankenhauspflege umfassend selbst beteiligt wurden und differenzierte Einschätzungen zu einem guten Pflegearbeitsplatz abgeben konnten.

Die Studie bestätigt die Relevanz vieler Themenbereiche und Vereinbarungen der KAP, bietet aber darüber hinaus ein umfassendes und differenziertes Bild von der Perspektive beruflich Pflegender auf gute Arbeitsbedingungen.


Methodik und Aufbau der Studie

Um zu den formulierten Forschungsfragen belastbare Daten zu erlangen, haben wir einen Mixed-Methods-Ansatz aus qualitativer und quantitativer Datenerhebung gewählt:

Für die Darstellung der aktuellen Datenlage der interessierenden lebens- und erwerbsbiografischen Evidenz der beruflich Pflegenden haben wir eine systematische Literaturrecherche durchgeführt und alle verfügbaren Primär- und Sekundärstudien sowie Meta-Analysen systematisch recherchiert und ausgewertet.

Um die ermittelten Forschungslücken zu schließen, haben wir im Anschluss qualitative Befragungen von beruflich Pflegenden durchgeführt. Die Experteninterviews und Gruppendiskussionen wurden in einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.

Das Ziel der anschließenden quantitativen Datenerhebung bestand darin, die Erkenntnisse zu validieren und zu ergänzen. Hierzu wurde ein teilstandardisierter Fragebogen entwickelt und alle beruflich Pflegenden in Deutschland zur Teilnahme an der Befragung eingeladen.


Flankierend wurden an der Ruhr-Universität Bochum Sekundäranalysen mit Datensätzen durchgeführt, die entsprechende Längsschnittinformationen abbilden: Berufseinstiege und -ausstiege, Veränderungen der Arbeitszeitarrangements, Arbeitsplatz- oder Arbeitgeberwechsel.

Auf der Grundlage prozessgenerierter Daten der amtlichen Statistik in der Stichprobe Integrierter Arbeitsmarkbiografien (SIAB) wurden die Erwerbsverläufe der beruflich Pflegenden analysiert. Darüber hinaus wurden deren demografischen Merkmale im Zeitverlauf beschrieben.

Weiterhin wurden die Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 1984 bis 2017 genutzt. Für diese wurden aus den verfügbaren Informationen zu Beruf und Erwerbstätigkeit Erwerbsbiografien auf Jahresbasis erstellt.

Zudem erstellte das WifOR-Institut eine Analyse auf Basis von Unternehmens- und Kundenbewertungsportalen durchgeführt. Hierzu wurden Informationen von Webseiten automatisiert ausgelesen – sogenanntes webscraping – und analysiert. Ziel dieser breiten Analyse war es, durch einen Vergleich mit anderen Branchen (in aggregierter Form der Gesamtwirtschaft) Stärken und Verbesserungspotenziale der Pflege zu identifizieren.

Die systematische Auswertung und Verknüpfung aller Ergebnisse der Primär- und Sekundärdatenerhebung konnte ein umfassendes Bild der Wahrnehmung und Beurteilung des Pflegearbeitsplatzes von heute und morgen herausarbeiten. Dies bot die Grundlage dafür, die zentrale Frage zu beantworten, welche Faktoren die Arbeitsplatzattraktivität in der Pflege positiv bzw. negativ beeinflussen, um so einen optimalen Pflegearbeitsplatz der Zukunft entwickeln zu können. Die Ergebnisse mündeten in umfangreichen Empfehlungen in Form eines Maßnahmenkatalogs zum Pflegearbeitsplatz der Zukunft .

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